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Der Fluss
( Melodie nach Johannes Brahms,  Symphonie Nr.3, Satz3 )
Schon seit dem fünften Jahr
nach dem Krieg bin ich da,
steckte früh Schläge ein,
war zu klein um stark zu sein.

Lernte schnell wie im Spiel,
kämpfte um Achtung viel,
war mir Fürchten vertraut,
spürte selten warme Haut.

Und ich träumte vom Fluss,
der am Ende ins Meer fließen muss.    

Ging hinauf bis zur Schweiz
und erfuhr Liebesreiz,
eine Frau nahm mich hin,
Kinder gaben neuen Sinn.

Es war kein leichtes Spiel,
ich sah nicht mehr das Ziel
und im Streit ging ich fort,
dabei fiel kaum ein Wort.

Und ich wollte zum Fluss,
der am Ende ins Meer fließen muss.    

Als ich dann zu Dir kam,
war noch viel Schmerz und Scham,
nun ist mir nicht mehr kalt
und mit Dir werde ich alt.

Und wir fahren den Fluss,
der am Ende ins Meer fließen muss.