Offener Brief an Herrn Paul Faber, von Boris Vian

(Deutsch von Leobald Loewe, Mai 2016)

 

Dienstag, 1. Februar 1955

 

Sehr geehrter Herr Faber,

 

Sie wollten wohl gerne die flammenden Strahlen der Aktualität auf ein sehr einfaches und anspruchsloses Lied lenken: Der Deserteur. Sie haben es im Radio gehört, und ich bin der Autor. Sie glaubten behaupten zu müssen, dass es sich dabei um eine Beleidigung für die ehe­maligen Kämpfer (Veteranen) aller Kriege der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft handelt.

 

Sie ersuchten den Präfekten des Departement Seine, dass das Lied nicht mehr gesendet werde. Dies bestätigt, für jeden, der hören es will, dass es eine Radio-Zensur gibt und es ist nützlich, dieses Detail zu wissen.

 

Ich bedauere, Ihnen sagen zu müssen, dass dieses Lied von Tausenden von Zuschauern, im Olympia (3 Wochen) und im Bobino (14 Tage) beklatscht  wurde, seit Mouloudji es singt. Ich weiß, dass einige es schockierend fanden, es waren nicht viele, und ich fürchte, dass sie es nicht verstanden haben. Hier nun einige Erklärungen zu deren Verwendung.

 

Zwei Dinge: Veteran, kämpfen Sie für den Frieden oder fürs Vergnügen? Wenn Sie für den Frieden kämpfen, was ich zu hoffen wage, fallen Sie nicht über jemanden her, der auf Ihrer Seite ist und antworten Sie auf die folgende Frage: Wenn man den Krieg nicht im Frieden angreift, wann hat man dann das Recht, ihn anzugreifen? Oder aber lieben Sie den Krieg, und schlagen sich zum Vergnügen? Das ist eine Annahme, die ich mir selbst nicht gestatten würde, weil ich für meinen Teil nicht vom aggressiven Typ bin. In diesem Fall aber versuchen Sie nicht, mit den Worten dieses Liedes, das das bekämpft, für was Sie gekämpft haben, zu spielen und es für etwas hinzustellen, was es nicht aussagt: Es gäbe keinen guten Krieg.

 

Denn es gibt gute und schlechte Kriege - obwohl die Annäherung von "gut" und "Krieg"  für mich und viele andere eher schockierend ist, beim ersten Anschein - wie das Lied, das Sie beim ersten Anschein schockierend fanden. Würden Sie einen Krieg „gut“ nennen wie den, den man im Jahre 1940 mit französischen Soldaten zu führen versucht hat? Schlecht bewaffnet, fehlgeleitet, schlecht informiert, oft nur ein Gewehr für die ganze Verteidigung habend, zu dem noch nicht einmal die Patronen passten, die man ihnen gab (das passierte unter anderem meinem älteren Bruder im Mai 1940). Die Soldaten von 1940 gaben der Welt eine Lektion in Intelligenz, indem sie den Kampf verweigerten: Diejenigen, die in der Lage waren, zu kämpfen, taten es und haben sehr gut gekämpft, aber die schöne Geste, die darin besteht, sich töten zu lassen für nichts, hat nichts zu tun mit der heutigen mechanisierten Art zu töten. Es taugt nicht mal mehr als Symbol, wenn man annehmen kann, dass das dem Besiegten zumindest den Respekt des Siegers einbringt.

 

Für des Vaterland zu sterben, ist übrigens sehr gut: Aber es dürfen nicht alle sterben, denn wo bleibt dann das Land? Denn das Land ist nicht die Erde - das sind die Menschen. Das Land (General de Gaulle wird mir in diesem Punkt nicht widersprechen, denke ich), das sind keine Soldaten, das sind die Zivilisten, die man verteidigen sollte - und Soldaten haben nichts Besseres zu tun, als Zivilisten zu werden, weil das bedeutet, dass der Krieg vorbei ist.

 

Wenn übrigens dieses Lied auf eine bestimmte Kategorie von Menschen zu zielen scheint, so sind es sicherlich nicht die Zivilisten: Sind ehemalige Kämpfer (Veteranen) Militärs? Und würden Sie mir bitte erklären, was Sie unter „ehemaliger Kämpfer“ verstehen? "Mensch, der bedauert, gezwungen worden zu sein, mit Waffen auszuziehen, um sich zu verteidigen" oder "Mensch, der die Zeit bedauert, wo man kämpfte"? Der "Mensch, der sich als  Kämpfer bewies" gewänne eine agressive Nuance. Der "Mann, der einen Krieg gewann" klänge ein wenig eingebildet.

 

Glauben Sie mir ... "ehemaliger Kämpfer (Veteran)" ist ein gefährliches Wort; man sollte sich nicht rühmen, Krieg gemacht zu haben, man sollte es bedauern - ein ehemaliger Kämpfer ist besser geeignet als sonst wer, um den Krieg zu hassen. Fast alle wahren Deserteure sind « ehemalige Kämpfer », die nicht die Kraft hatten, bis zum Ende des Kampfes zu gehen. Und wer wirft den ersten Stein? Nein, wenn mein Lied wem missfallen kann, dann nicht einem ehemaligen Kämpfer, werter Herr Faber. Das kann nur eine bestimmte Kategorie von Karriere-Militärs sein. Bis auf weiteres begreife ich einen ehemaligen Kämpfer als einen Zivilisten, der glücklich ist, noch zu existieren. Es ist der Karriere-Militär, der den Krieg als eine unvermeidliche Plage begreift und sich anstrengt, ihn abzukürzen. Sie sind zu Unrecht Militärs, weil sie sich im Voraus für mutlos erklären und zugeben, dass man diese Plage nicht verhindern könne - aber diese Militärs sind ehrliche Menschen. Dumm, aber ehrlich. Und auch sie müssten sich nicht getroffen fühlen. Wissen Sie, manche haben mich für dieses Lied sogar beglückwünscht! Aber leider ist es anders. Und wenn ich jene schockiert habe, dann freut mich das, es sind wohl sie, die gemeint sind. Ja, lieber Herr Faber, stellen Sie sich vor, bestimmte Karriere-Militärs glauben, dass der Krieg kein anderes Ziel hat, als Menschen zu töten. Der General Bradley, zum Beispiel, von dem ich die Kriegserinnerungen übersetzt habe, sagt es in allen Briefen. Unter uns, neun Zehntel der Menschen haben falsche Vorstellungen von diesen Karriere-Militärs. Die geschriebene Geschichte ist voll von Geschichten ihrer nutzlosen Erfolge und ihrer barbarischen Zerstörungen; mir wäre lieber - und wir sind uns in diesem Fall einig - dass man an den Schulen das Leben von Eupalinos oder die Geschichte des Baus der Kathedrale von Notre Dame lehrte statt das Leben Cäsars oder die Geschichte der raffinierten Erfolge des Dschingis-Khan. Der Tyrann hat immer die Zivilisierten zu zwingen gewusst, sich für seine interessante Person zu interessieren. Die Aufmerksamkeit entsteht nicht aus sich selbst, man muss es einfordern, und das ist am leichtesten, wenn man über Waffen verfügt.

 

Man löst seine Probleme nicht in zehn Zeilen, aber einer der zivilisiertesten Staaten der Welt, die Schweiz, hat sie gelöst, das werde ich Ihnen zeigen, indem sie eine Armee aus Zivilisten geschaffen haben. Für jeden von ihnen hat dieser Krieg nur eine Bedeutung, nämlich die, sich zu verteidigen. Dieser Krieg ist der gute Krieg, mehr oder weniger der einzige unvermeidbare. Der, der uns durch die Fakten aufgezwungen wird.

 

Nein, Herr Faber, suchen Sie keine Beleidigung, wo keine ist, und wenn Sie sie finden, sollten Sie wissen, dass Sie selbst sie dort hinsetzen. Ich sage klar, was ich meine, und ich hatte nie den Wunsch, die Veteranen der beiden Kriege zu beleidigen, des Widerstands, unter denen ich viele Freunde habe, und die Kriegstoten - unter denen sich viele andere befinden. Wenn ich beleidige (und das passiert mir selten) tue ich das offen, glauben Sie mir. Niemals beleidige ich Leute wie mich, Zivilisten, die man in eine Uniform gesteckt hat, um sie als bloße Objekte töten zu können, und ihre Schädel mit leeren Befehlen und falschen Vorwänden voll zu stopfen. Kämpfen, ohne zu wissen, warum man kämpft, ist die Tat eines Narren und nicht die eines Helden. Der Held ist derjenige, der den Tod hinnimmt, wenn er weiß, dass es von Nutzen sein wird für die Werte, die er verteidigt. Der Deserteur meines Liedes ist jemand, der nicht weiß; und wer sagt es ihm? Ich weiß nicht, von welchem Krieg Sie Veteran sind - aber wenn Sie den Ersten machten, geben Sie zu, dass Sie mehr Talent für den Krieg als für den Frieden haben; diejenigen, die, wie ich, im Jahr 1940  20 Jahre alt wurden, erhielten eine seltsame Geburts­tags­geschenk. Ich stell mich nicht als Mutigen hin. Zurückgestellt wegen eines Herzleidens, habe ich nicht gekämpft, ich bin nicht deportiert worden, ich habe nicht kollaboriert - ich blieb, vier Jahre lang, ein unterernährter Idiot unter allen anderen - einer, der nicht verstand, weil um zu verstehen, müsste man erklären. Ich bin jetzt 34 Jahre, und ich sag Ihnen, wenn ich zufällig in einen unwürdigen Kampf unter Napalm-Gelee gerate, als finstere Figur im Nahkampf  politischer Interessen, dann verweigere ich, dann gehe ich in den Widerstand. Ich werde dann meinen eigenen Krieg machen. Das ganze Land protestierte gegen den Krieg in Indochina, als man erkannte, was es war, und die jungen Menschen, die dort getötet wurden, weil sie glaubten, dass das zu etwas diene - wie man ihnen gesagt hatte - die beleidige ich nicht, ich beweine sie; unter ihnen waren, wer weiß, große Maler, große Musiker, und gewiss ganz ehrliche Leute.


Wenn man sieht, wie ein Krieg nach einem Monat zu Ende geht nach dem Willen eines Mannes [ Ho Chi Minh? L.K.], der sich in dieser Sache nicht abspeisen lässt mit rauchigen und gloriösen Worten, muss man, wenn man ihn nicht begriffen hat, wenigstens glauben, dass er nicht unvermeidlich war. Fragen Sie die Veteranen Inochinas, Phillipe de Pirey zum Beispiel (Operation Sachis, bei Julliard), wie die darüber denken. Nicht ich sage Ihnen das - das ist jemand, der da war - aber vielleicht lesen Sie ja nicht. Wenn Sie sich - wie offensichtlich - mit dem Radio begnügen, sind Sie in Sachen Informationen ja unverdorben. Als Mittel des kulturellen Fortschritts ist das Radio theoretisch ausgezeichnet; aber es wird nicht sehr umsichtig eingesetzt.


Übrigens, ich könnte mit Ihnen Streit suchen. Wer sind Sie denn, dass Sie mich so angehen, Herr Faber? Halten Sie sich für ein Vorbild? Einen Referenzstandard? Ich möchte es gerne glauben - es fehlt nur noch, dass ich Sie kennen lerne. Ich würde gerne Ihre Bekanntschaft machen, aber sie greifen mich derart verschmitzt an, gar ohne mich zu hören (denn ich hätte Ihnen dieses Lied erklären können, wenn Sie eine Zeichnung brauchen). Ich würde mir gerne an Ihnen ein Beispiel nehmen, wenn ich in Ihnen die bewundernswerten Qualitäten erkenne, die Sie zweifellos haben, aber die bislang kaum sichtbar sind, weil ich von Ihnen nur diesen feindseligen Akt gegen einen Menschen kenne, der sein Leben mit dem Liedermachen für Andere zu verdienen versucht. Ich für meinen Teil würde gerne Herrn Faber folgen. Aber die Leute meiner Generation haben genug von Lektionen. Sie bevorzugen Beispiele. Bislang habe ich mich mit Leuten wie Einstein begnügt, um nur ihn zu nennen - warten Sie, der hat hier auch übers Militär geschrieben, der Einstein...

 

"... Dieses Thema bringt mich zu den schlimmsten Geschöpfen: den bewaffneten Massen, dem Militärregime, das ich hasse; Ich verachte tief denjenigen, der mit Vergnügen in Reih’ und Glied zu einer Musik marschieren kann: es kann nur ein Versehen sein, dass er ein Gehirn erhalten hat; ein Rückenmark würde schon völlig ausreichen. Wir sollten so schnell wie möglich diese Schande verschwinden lassen, dieses Heldentum auf Kommando, diese Spur der dummen Taten, der fatale Geist des Nationalismus, wie ich das alles hasse: Wie gemein und verabscheuungswürdig erscheint mir der Krieg. Ich würde mich lieber in Stücke schneiden lassen als an einer so erbärmlichen Tat teilzunehmen. Trotz allem. Ich denke so gut von der Menschheit, dass ich davon überzeugt bin, dass dieser Geist längst verschwunden wäre, wenn der gesunde Menschenverstand der Völker nicht systematisch korrumpiert wäre, mit Hilfe der Schule und der Presse im Interesse der Politiker und der Wirtschaft ..."


Wollen Sie, Herr Faber, Einstein angreifen? Das ist gefährlicher als Vian anzugreifen, ich warne Sie.... Und erzählen Sie mir nicht, Einstein sei ein Idiot: Die Militärs selber werden seine Methoden benutzen, weil sie seine Überlegenheit anerkennen, im Hinblick auf das atomare Kapitel; sie haben nicht die Einwilligung Einsteins, sehen Sie, sie sind schlechte Studenten. Und Einstein ist weder verantwortlich für Hiroshima noch für die  langsame Vergiftung des Pazifik; sie werden sein Zuhause nach seinen Methoden durchsuchen und bestrebt sein, die Gebrauchsanleitung zu übersehen: Die obigen Zeilen zeigen gut, dass sie nicht für sie bestimmt sind. Sie, Herr Faber, haben vergessen, die Gebrauchsanleitung meines Liedes zu lesen, aber ich bin nicht verärgert, ich bin dazu bereit, Sie gegen Einstein als Vorbild auszutauschen, wenn Sie mir bestätigen, dass ich gewonnen habe. Weil ich nicht die Katze im Sack kaufe.

 

Es gibt da noch einen Punkt, auf dem ich eigentlich nicht bestehen wollte, weil er Ihnen keine Ehre macht: Aber Sie haben öffentlich die Feinseligkeiten ausgelöst, Sie sind der Angreifer. Um ehrlich zu sein, ich finde es ziemlich unrühmlich - um über Ruhm zu sprechen - wie Sie mit mir Zank suchen.

 

Skandalautor (für die Menschen, die rassistisches Mobbing nicht kennen), verräterischer Ingenieur, ehemaliger Jazzmusiker, ex-alles-was-Sie-wollen (siehe aktuelle Presse), ich bin ein Leichtgewicht gegenüber dem Stadtrat Herrn Paul Faber. Ich bin ein bequemes Ziel; Sie riskieren nicht viel. Und trotzdem, sehen Sie: Weit davon entfernt, zu desertieren, versuche ich mich zu verteidigen. So, wie Sie offensichtlich den Krieg verstehen, ist das für Sie eine Operation ohne Gefahr?  Aber warum dann all Ihre großen Worte? Jeder kann gegen irgend jemanden Klage erheben, selbst wenn der Beklagte die Zustimmung der Mehrheit hat. Es ist im Allgemeinen die mürrische Minderheit, die protestiert, und die Richter geben ihr im Allgemeinen Recht, das wissen Sie. So spielen Sie aus sicherer Position. Sehen Sie, ich bin noch nicht einmal sicher, ob die France-Dimanche, an die dieser Brief adressiert ist, ihn auch veröf­fent­lichen wird: Was bleibt mir dann noch, gegen Ihre Verleumdungen zu kämpfen? Kämpfen Sie nicht so, Herr Faber, und glauben Sie mir: Ich werde mich niemals vor einem Gegner entkleiden, der auch noch viel stärker ist als ich, wenn ich weiß, dass er ein Feigling ist.       Denn ich bin es, der den Primat des Geistes über die Materie und der Intelligenz über die Brutalität verkündet, es ist an mir, das zu beweisen - und wenn ich versage, werde ich unrühmlich scheitern, wie alle die arme Kerle, die einen Meter unter der Erde liegen und deren Tod nicht wirklich dazu diente, den Überlebenden den Genuss des Friedens zu geben. Aber bitte schön tun Sie nicht so, als glaubten Sie, dass, wenn ich diese Schmach beleidige, die der Krieg darstellt, ich die Armen beleidige, die seine Opfer sind: Das ist das typische Vorgehen derer, die ihn anwenden, und derer, die dauernd vorgeben, nicht zu begreifen. Und, um Sie nicht für einen Heuchler zu halten, wage ich zu hoffen, dass Sie in Wahrheit nichts begriffen haben und dass der vorliegende Brief glücklich die Nebel zerstreuen wird. Und noch einen Rat: Wenn das Radio Sie stört, drehen Sie den Knopf oder halten Sie es aus, das mache ich seit sechs Jahren. Machen Sie das, was Ihnen gefällt, aber lassen Sie die Menschen singen, und hören, was sie mögen. Das ist doch wohl die allgemeine Freiheit, die sie verteidigen, wenn Sie sich schlagen, oder ist es die Freiheit, so zu denken wie Herr Faber?

                                                                                 

Mit recht herzlichen Grüßen,        Boris Vian

Lettre ouverte à Monsieur Paul Faber   par Boris Vian

 

Mardi, 01 Février 1955

 

Cher Monsieur,

 

Vous avez bien voulu attirer les rayons du flambeau de l’actualité sur une chanson fort simple et sans prétention, Le Déserteur, que vous avez entendue à la radio et dont je suis l’auteur. Vous avez cru devoir prétendre qu’il s’agissait là d’une insulte aux anciens combattants de toutes les guerres passées, présentes et à venir.

 

Vous avez demandé au préfet de la Seine que cette chanson ne passe plus sur les ondes. Ceci confirme à qui veut l’entendre l’existence d’une censure à la radio et c’est un détail utile à connaître.

 

Je regrette d’avoir à vous le dire, mais cette chanson a été applaudie par des milliers de spectateurs et notamment a l’Olympia (3 semaines) et à Bobino (15 jours) depuis que Mouloudji la chante ; certains, je le sais. l’ont trouvée choquante : ils étaient très peu nombreux et je crains qu’ils ne l’aient pas comprise. Voici quelques explications à leur usage.

 

De deux choses l’une : ancien combattant, vous battez-vous pour la paix ou pour le plaisir ? Si vous vous battiez pour la paix, ce que j’ose espérer, ne tombez pas sur quelqu’un qui est du même bord que vous et répondez à la question suivante : si l’on n’attaque pas la guerre pendant la paix, quand aura-t-on le droit de l’attaquer ? Ou alors vous aimiez la guerre - et vous vous battiez pour le plaisir ? C’est une supposition que je ne me permettrais pas même de faire, car pour ma part, je ne suis pas du type agressif. Ainsi cette chanson qui combat ce contre quoi vous avez combattu, ne tentez pas, en jouant sur les mots, de la faire passer pour ce qu’elle n’est pas : ce n’est pas de bonne guerre.

 

Car il y a de bonnes guerres et de mauvaises guerres - encore que le rapprochement de « bonne » et de « guerre » soit de nature à me choquer, moi et bien d’autres, de prime abord - comme la chanson a pu vous choquer de prime abord. Appellerez-vous une bonne guerre celle que l’on a tentée de faire mener aux soldats français en 1940 ? Mal armés, mal guidés, mal informés, n’ayant souvent pour toute défense qu’un fusil dans lequel n’entraient même pas les cartouches qu’on leur donnait (Entre autres, c’est arrivé à mon frère aîné en mai 1940.), les soldats de 1940 ont donné au monde une leçon d’intelligence en refusant le combat : ceux qui étaient en mesure de le faire se sont battus - et fort bien battus : mais le beau geste qui consiste à se faire tuer pour rien n’est plus de mise aujourd’hui que l’on tue mécaniquement ; il n’a même plus valeur de symbole, si l’on peut considérer qu’il l’ait eu en imposant au moins au vainqueur le respect du vaincu.

 

D’ailleurs mourir pour la patrie, c’est fort bien : encore faut-il ne pas mourir tous - car où sera la patrie ? Ce n’est pas la terre - ce sont les gens, la patrie (Le général de Gaulle ne me contredira pas sur ce point, je pense.). Ce ne sont pas les soldats : ce sont les civils que l’on est censé défendre - et les soldats n’ont rien de plus pressé que de redevenir civils, car cela signifie que la guerre est terminée. Au reste si cette chanson peut paraître indirectement viser une certaine catégorie de gens. Ce ne sont à coup sûr pas les civils : les anciens combattants seraient-ils des militaires ? Et voudriez-vous m’expliquer ce que vous entendez, vous, par ancien combattant ? « Homme qui regrette d’avoir été obligé d’en venir aux armes pour se défendre » ou « homme qui regrette le temps ou Ion combattait » - Si c’est « homme qui a fait ses preuves de combattant », cela prend une nuance agressive. Si c’est « homme qui a gagne une guerre », c’est un peu vaniteux.

 

Croyez-moi… « ancien combattant », c’est un mot dangereux ; on ne devrait pas se vanter d’avoir fait la guerre, on devrait le regretter - un ancien combattant est mieux placé que quiconque pour haïr la guerre. Presque tous les vrais déserteurs sont des « anciens combattants » qui n’ont pas eu la force d’aller jusqu’à la fin du combat. Et qui leur jettera la pierre ? Non… si ma chanson peut déplaire, ce n’est pas à un ancien combattant, cher monsieur Faber. Cela ne peut être qu’à une certaine catégorie de militaires de carrière ; jusqu’à nouvel ordre, je considère l’ancien combattant comme un civil heureux de l’être. Il est des militaires de carrière qui considèrent la guerre comme un fléau inévitable et s’efforcent de l’abréger. Ils ont tort d’être militaires, car c’est se déclarer découragé d’avance et admettre que l’on ne peut prévenir ce fléau - mais ces militaires-là sont des hommes honnêtes. Bêtes mais honnêtes. Et ceux-là non plus n’ont pas pu se sentir visés. Sachez-le, certains m’ont félicité de cette chanson. Malheureusement, il en est d’autres. Et ceux-là, si je les ai choqués, j’en suis ravi. C’est bien leur tour. Oui, cher monsieur Faber, figurez-vous, certains militaires de carrière considèrent que la guerre n’a d’autre but que de tuer les gens. Le général Bradley par exemple, dont J’ai traduit les mémoires de guerre, le dit en toutes lettres. Entre nous, les neuf dixièmes des gens ont des idées fausses sur ce type de militaire de carrière. L’histoire telle qu’on l’enseigne est remplie du récit de leurs inutiles exploits et de leurs démolitions barbares ; j’aimerais mieux - et nous sommes quelques-uns dans ce cas - que l’on enseignât dans les écoles la vie d’Eupalinos ou le récit de la construction de Notre-Dame plutôt que la vie de César ou que le récit des exploits astucieux de Gengis Khan. Le bravache a toujours su forcer le civilisé à s’intéresser à son inintéressante personne ; où l’attention ne naît pas d’elle-même, il faut bien qu’on l’exige, et quoi de plus facile lorsque l’on dispose des armes. On ne règle pas ces problèmes en dix lignes : mais l’un des pays les plus civilisés du monde, la Suisse, les a résolus, je vous le ferai remarquer, en créant une armée de civils ; pour chacun d’eux, la guerre n’a qu’une signification : celle de se défendre. Cette guerre-là, c’est la bonne guerre. Tout au moins la seule inévitable. Celle qui nous est imposée par les faits.

 

Non, monsieur Faber, ne cherchez pas l’insulte où elle n’est pas et si vous la trouvez, sachez que c’est vous qui l’y aurez mise. Je dis clairement ce que je veux dire : et jamais je n’ai eu le désir d’insulter les anciens combattants des deux guerres, les résistants, parmi lesquels je compte bien des amis, et les morts de la guerre - parmi lesquels j’en comptais bien d’autres. Lorsque j’insulte (et cela ne m’arrive guère) je le fais franchement, croyez-moi. Jamais je n’insulterai des hommes comme moi, des civils, que l’on a revêtus d’un uniforme pour pouvoir les tuer comme de simples objets, en leur bourrant le crâne de mots d’ordre vides et de prétextes fallacieux. Se battre sans savoir pourquoi l’on se bat est le fait d’un imbécile et non celui d’un héros ; le héros, c’est celui qui accepte la mort lorsqu’il sait qu’elle sera utile aux valeurs qu’il défend. Le déserteur de ma chanson n’est qu’un homme qui ne sait pas ; et qui le lui explique ? Je ne sais de quelle guerre vous êtes ancien combattant - mais si vous avez fait la première, reconnaissez que vous étiez plus doué pour la guerre que pour la paix ; ceux qui, comme moi, ont eu 20 ans en 1940 ont reçu un drôle de cadeau d’anniversaire. Je ne pose pas pour les braves : ajourné à la suite d’une maladie de cœur, je ne me suis pas battu, je n’ai pas été déporté, je n’ai pas collaboré - je suis resté, quatre ans durant, un imbécile sous-alimenté parmi tant d’autres - un qui ne comprenait pas parce que pour comprendre, il faut qu’on vous explique. J’ai trente-quatre ans aujourd’hui, et je vous le dis : s’il s’agit de tomber au hasard d’un combat ignoble sous la gelée de napalm, pion obscur dans une mêlée guidée par des intérêts politiques, je refuse et je prends le maquis. Je ferai ma guerre à moi. Le pays entier s’est élevé contre la guerre d’Indochine lorsqu’il a fini par savoir ce qu’il en était, et les jeunes qui se sont fait tuer là-bas parce qu’ils croyaient servir à quelque chose - on le leur avait dit - je ne les insulte pas, je les pleure ; parmi eux se trouvaient, qui sait, de grands peintres, de grands musiciens, et à coup sûr, d’honnêtes gens.

 

Lorsque l’on voit une guerre prendre fin en un mois par la volonté d’un homme qui ne se paie pas, sur ce chapitre, de mots fumeux et glorieux, on est forcé de croire, si l’on ne l’avait pas compris, que celle-là au moins n’était pas inévitable. Demandez aux anciens combattants d’Indochine - à Philippe de Pirey, par exemple (Opération Sachis, chez Julliard) - ce qu’ils en pensent. Ce n’est pas moi qui vous le dis - c’est quelqu’un qui en revient - mais peut-être ne lisez-vous pas. Si vous vous contentez de la radio, évidemment, vous n’êtes pas gâté sur le chapitre des informations. Comme moyen de progression culturelle, c’est excellent en théorie la radio; mais ce n’est pas très judicieusement employé.

 

D’ailleurs, je pourrais vous chicaner. Qui êtes-vous, pour me prendre à partie comme cela, monsieur Faber ? Vous considérez-vous comme un modèle ? Un étalon de référence ? Je ne demande pas mieux que de le croire - encore faudrait-il que je vous connusse. Je ne demande pas mieux que de faire votre connaissance mais vous m’attaquez comme cela, sournoisement, sans même m’entendre (car j’aurais pu vous expliquer cette chanson, puisqu’il vous faut un dessin). Je serai ravi de prendre exemple sur vous si je reconnais en vous les qualités admirables que vous avez, je n’en doute pas, mais qui ne sont guère manifestes jusqu’ici puisque je ne connais de vous qu’un acte d’hostilité à l’égard d’un homme qui essaie de gagner sa vie en faisant des chansons pour d’autres hommes. Je veux bien suivre Faber, moi. Mais les hommes de ma génération en ont assez des leçons ; ils préfèrent ses exemples. Jusqu’ici je me suis contenté de gens comme Einstein, pour ne citer que lui - tenez, voici ce qu’il écrit des militaires, Einstein…

 

« … Ce sujet m’amène à parler de la pire des créations : celle des masses armées, du régime militaire, que je hais ; je méprise profondément celui qui peut, avec plaisir, marcher en rangs et formations, derrière une musique : ce ne peut être que par erreur qu’il a reçu un cerveau ; une moelle épinière lui suffirait amplement. On devrait, aussi rapidement que possible, faire disparaître cette honte de la civilisation. L’héroïsme sur commande, les voies de faits stupides, le fâcheux esprit de nationalisme, combien Je hais tout cela : combien la guerre me paraît ignoble et méprisable ; J’aimerais mieux me laisser couper en morceaux que de participer à un acte aussi misérable. En dépit de fout. Je pense tant de bien de l’humanité que Je suis persuadé que ce revenant aurait depuis longtemps disparu si le bon sens des peuples n’était pas systématiquement corrompu, au moyen de l’école et de la presse, par les intéressés du monde politique et du monde des affaires. »

 

Attaquerez-vous Einstein, Monsieur Faber ? C’est plus dangereux que d’attaquer Vian, je vous préviens… Et ne me dites pas qu’Einstein est un idiot : les militaires eux-mêmes vont lui emprunter ses recettes, car ils reconnaissent sa supériorité, voir chapitre atomique. Ils n’ont pas l’approbation d’Einstein, vous le voyez - ce sont de mauvais élèves ; et ce n’est pas Einstein le responsable d’Hiroshima ni de l’empoisonnement lent du Pacifique. Ils vont chercher leurs recettes chez lui et s’empressent d’en oublier le mode d’emploi : les lignes ci-dessus montrent bien qu’elles ne leur étaient pas destinées. Vous avez oublié le mode d’emploi de ma chanson, monsieur Faber : mais je suis sans rancune, je suis prêt à vous échanger contre Einstein comme modèle à suivre si vous me prouvez que j’y gagne. C’est que je n’achète pas chat en poche.

 

Il y a encore un point sur lequel j’aurais voulu ne pas insister, car il ne vous fait pas honneur ; mais vous avez déclenché publiquement les hostilités ; vous êtes l’agresseur.

 

Pour tout vous dire, je trouve assez peu glorieuse - s’il faut parler de gloire - la façon dont vous me cherchez noise.

 

Auteur à scandale (pour les gens qui ignorent les brimades raciales), ingénieur renégat, ex-musicien de Jazz, ex-tout ce que vous voudrez (voir la presse de l’époque), je ne pèse pas lourd devant monsieur Paul Faber, conseiller municipal. Je suis une cible commode; vous ne risquez pas grand-chose. Et vous voyez, pourtant. Loin de déserter, j’essaie de me défendre. Si c’est comme cela que vous comprenez la guerre, évidemment, c’est pour vous une opération sans danger ? Mais alors pourquoi tous vos grands mots ? N’importe qui peut déposer une plainte contre n’importe qui - même si le second a eu l’approbation de la majorité. C’est généralement la minorité grincheuse qui proteste - et les juges lui donnent généralement raison, vous le savez; vous Jouez à coup sûr. Vous voyez, je ne suis même pas sûr que France-dimanche, à qui je l’adresse, publie cette lettre: que me restera-t-il pour lutter contre vos calomnies ? Ne vous battez pas comme ça, monsieur Faber, et croyez-moi : si je sais qu’il est un lâche, je ne me déroberai jamais devant un adversaire, même beaucoup plus puissant que moi ; puisque c’est moi qui clame la prééminence de l’esprit sur la matière et de l’intelligence sur la brutalité, il m’appartiendra d’en faire la preuve - et si j’échoue, j’échouerai sans gloire, comme tous les pauvres gars qui dorment sous un mètre de terre et dont la mort n’a vraiment pas servi à donner aux survivants le goût de la paix. Mais de grâce, ne faites pas semblant de croire que lorsque j’insulte cette ignominie qu’est la guerre, j’insulte les malheureux qui en sont les victimes : ce sont des procédés caractéristiques de ceux qui les emploient que ceux qui consistent à faire semblant de ne pas comprendre; et plutôt que de vous prendre pour un hypocrite j’ose espérer qu’en vérité, vous n’aviez rien compris et que la présente lettre dissipera heureusement les ténèbres. Et un conseil : si la radio vous ennuie, tournez le bouton ou donnez votre poste ; c’est ce que j’ai fait depuis six ans ; choisissez ce qui vous plaît, mais laissez les gens chanter, et écouter ce qui leur plaît. C’est bien la liberté en général que vous défendiez quand vous vous battiez, ou la liberté de penser comme monsieur Faber?

 

Bien cordialement,

 

Boris Vian