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Das Kälbchen

Musikalische Nachdichtung von Leobald Loewe, Oktober 2022,
frei nach „Dos Kelbl“ von Aaron Zeitlin, 1940

Auf dem Wagen liegt ein Kälbchen,
liegt gebunden mit dem Strick.
Hoch im Himmel fliegt ein Schwälbchen,
fliegt und dreht sich hin und z'rück.

- Lacht der Wind im Korn,
lacht und lacht und lacht,
- lacht und lacht den Tag, den ganzen
und die halbe Nacht.

Donaj, donaj, donaj, donaj
donaj, donaj, donaj, daj,
donaj, donaj, donaj, donaj
donaj, donaj, donaj, daj.

"Schrei nicht Kälbchen!", sagt der Bauer,
"Wer hieß dich, ein Kalb zu sein?
Mit zwei Flügeln wie ein Vogel,
könntest du eine Schwalbe sein!"

Lacht der Wind ...

Donaj, donaj ...

Leicht sind Kälber anzubinden
und zum Schlachten hin gebracht.
Schwing die Flügel auf zum Himmel
und sei nie eines Herren Knecht.

Lacht der Wind ...

Donaj, donaj ...

   

Ojfn Forel ligt a Kelbl
ligt gebundn mit a schtrik
- hojch in Himl fligt a Fojgl,
fligt un drejt sich hin un ts'rik.

Lacht der Wind in Korn,
lacht un lacht un lacht
- lacht er op a Tog a gantsn
un a halbe Nacht.

Donaj, donaj, donaj, donaj,
donaj, donaj, donaj, daj.
Donaj, donaj, donaj, donaj,
donaj, donaj, donaj, daj.

Schrejt dos Kelbl, sogt der Pojer:
"Wer - sshe hejst dich sajn a Kalb?
Wolst gekent, doch sajn a Fojgl,
wolst gekent doch sajn a Schwalb!"

Lacht der Wind...

Donaj, donaj...

Bidne Kelblech tut men bindn,
un men schlept sej un men schecht.
Wer's hot Fligl, flit arojf tsu,
is bei kejnem nischt kejn Knecht

Lacht der Wind...

Donaj, donaj...