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Entscheidung

Mein Kopf ist so leer, ich träume nicht mehr,
viele Wochen schon sind so vergangen,
in der Kehle ein Kloß, wie finde ich bloß,
was bei Dir mich hält so gefangen?

Spürst Du nicht wie ich, wie Furcht innerlich
die trauliche Nähe zerspaltet,
wie kalt und gemein, ein Dämon aus Stein
die Tage so sinnlos verwaltet?

Das Leben verrinnt, wenn wir tatenlos sind
und treiben im Strom des Normalen.
Und nur jenes wird gut, was gemeinsam man tut,
das versprachen wir uns vor zehn Jahren.

Wir gelobten so leicht: Gebt auf, was erreicht,
verbessert den Rumpf, die Motoren,
haltet Werkzeug bereit, verliert keine Zeit,
denn das Leben wird täglich geboren.

Doch die Angst ist nun da, und allmählich wird klar    
dass wir uns von uns selber entfernen.
Ich werd' stumm und verliere die Hoffnung und wir    
überlassen die Zukunft den Sternen!

Leo Kowald, Feb. 1982